Eiskalt durchgezogen
Nr. 33: Übernachtung in einem Iglu

Es gibt Erlebnisse, die man nicht so schnell vergisst – und eine Nacht im Iglu gehört definitiv dazu. Was sich wie ein Abenteuer in der Arktis anhört, ist in den Tiroler Alpen möglich: im Igludorf in Kühtai. Dort findet man nämlich am Rande der Piste ein Hotel aus Schnee und Eis mit 12 kunstvoll gestalteten Iglus, einem Restaurant, einer Bar mit Tanzfläche und sogar einer Sauna im Container.


Kunstwerke aus Eis & Schnee inkl. USB-Stecker

Schon beim Betreten unseres Romantik-Iglus waren wir geflashed. Jedes Iglu ist hier ein kleines Kunstwerk, mit unglaublich kreativen Schnitzereien und das immer zu einem Thema – heuer waren es „Portale“. Unser Iglu dürfte dann wohl das Dschungel-Portal gewesen sein inkl. beleuchtetem Marienkäfer.

Für alle, die sich wie ich fragen, wie kriegt man denn diese Räume überhaupt gebaut: Die beeindruckenden Hohlräume werden mithilfe riesiger Luftballons und LKW-Planen geschaffen, und die Wände – zwischen 1 und 3 Meter dick – sind so stabil, dass es dem TÜV möglich war mit einer Pistenraupe darüberzufahren – problemlos! Der Aufbau dieses temporären Hotels dauert etwa zwei Monate, je nach Wetter, und von Januar bis April können Gäste diese einzigartige Unterkunft genießen, bevor sie im Frühjahr wieder der Natur überlassen wird.

Eine eisige Nacht bzw. eine heiße Nacht. 😉

In der Nacht fiel die Außentemperatur auf knackige -17 °C. Im Iglu selbst herrschen zwar etwa 0 °C, doch nach der frostigen Kälte draußen fühlt sich das überraschend warm an, wenn man das Iglu betrat. Unser Schlafsack, ausgelegt für Temperaturen bis -42 °C (hier schließt sich der Kreis 😀 ), hielt uns absolut warm. Wir schauten nicht schlecht, als wir zwischen Rosenblättern und Eisrose doch tatsächlich 2 USB-Steckplätze fanden – wer hätte denn damit gerechnet? (Die Elektroinstallation ist übrigens wie in Gebäuden Unterputz, also Unterschnee) 😀

Käsefondue, Container-Sauna & Inuit-Glühwein – was braucht man mehr?

Zum Glück mussten wir unser Abendessen nicht wie die Inuit etwa zuerst aus dem See fischen! Nach einer kurzen Schneeschuhtour wartete nämlich schon ein köstliches Käsefondue im Iglu-Restaurant auf uns.




Die Fondues „heizten“ das Restaurant gleich mal in die Plusgrade! Wem es immer dennoch zu kalt war, konnte sich mit Inuit-Glühwein von innen wärmen, oder sich einfach in die Sauna setzen. By the way: WC und Duschen waren in einem separaten, beheizten Container, in dem man alle Sachen lassen konnte, die in der Früh nicht gefroren sein sollten (Schuhe, Zahnpasta …) – also wirklich top durchdacht.

Am nächsten Tag wurde uns morgens heißer Tee direkt an den Schlafsack serviert – ein wirklich netter Service! Beim Rausgehen haben wir erst gesehen, dass die Eingangstür innen komplett vereist war! #22GradWohnraumtemperaturWirdVölligÜberbewertet

Unser Fazit

Die Nacht im Igludorf Kühtai war einfach unglaublich, viel besser als ich es mir vorgestellt hatte.
Vielen Dank an das herzliche Team des Igludorfs Kühtai und natürlich an meinen Liebling für das grandiose Geschenk!
Wichtiger Nachtrag: Nach einem kleinen Problem mit der Kühlflüssigkeit bei -17° möchten wir an dieser Stelle festhalten wie unglaublich freundlich und hilfsbereit die Tiroler sind – angefangen beim Team des Dorfstadls, das uns erlaubt hat, unser Auto zum Aufwärmen zwischenzuparken, bis hin zum Mechaniker in Innsbruck, der auch an einem Sonntag mit guter Laune zur Stelle war. Dankkkkke! 😉

