Trüffeljagd in Istrien
Nr. 26: Trüffel suchen.
Ich liebe Trüffel! Deshalb war das natürlich einer der Punkte auf meiner Liste, auf die ich mich schon so richtig gefreut habe. Und wo „jagt“ man Trüffel besser, als in Istrien?
Aus diesem Grund machten wir uns Anfang November mit Freunden auf den Weg nach Kroatien, genauer gesagt nach Buzet. Buzet ist nämlich als DIE „Stadt der Trüffel“ bekannt. Im Jagdgebiet Istrien gibt es aber noch weitere „Trüffel-Dörfchen“ wie Motovun, Livade und Sovinjak.
Familienbetrieb Prodan Tartufi

In Istrien gibt es einige Familien, die sich der Trüffelsuche verschrieben haben, so auch die Familie Prodan, die seit einigen Generationen mit Ihren Hunden Trüffelsuchen anbietet. (Im Hintergrund die mittelalterliche Stadt Buzet)


Bevor es mit Stiv und Brum in den Trüffelwald ging, gab es eine kleine Einführung in die Welt der Trüffel:
- Trüffel sind unterirdisch wachsende Pilze
- Trüffel wachsen in Symbiose mit Eiche oder Haselnuss (das haben wir dann bei der Trüffelsuche live gesehen, als Mirko die Trüffel aus der Erde hob und sie wie durch eine Nabelschnur mit dem Haselnuss-Strauch verbunden war)
- Kultivierte Trüffel (die z.B. auf einer Haselnussplantage angebaut werden) schmecken wie wilde Trüffel (es gibt keinen geschmacklichen Unterschied)
- Will man Trüffel kultivieren, dauert es ca. 7 Jahre, bis die erste Trüffel wächst.
- Es gibt in diesem Gebiet neben der schwarzen und weißen Trüffel auch noch eine braune Wintertrüffel (hat eine andere Oberfläche), sowie eine Frühlingstrüffel. Diese Trüffel haben allerdings nicht denselben intensiven Geschmack wie die bekannten schwarzen und weißen und sind deshalb auch nicht so bekannt. (Mit anderen Worten man kann fast das ganze Jahr über Trüffelsuchen)
- Die Trüffelhunde der Familie werden von Mirko ausgebildet. Das funktioniert so, dass bereits die Welpen Trüffel im Futter erhalten. Danach beginnt das Training, bei dem die Trüffel immer tiefer eingegraben wird, um die Nase der Hunde zu schulen. Wobei hier die jungen auch von den älteren lernen. Hat ein Hund eine Trüffel gefunden, legt er sich auf Befehl daneben hin. Die Trüffel wird dann von Mikro mit einer Spezialschaufel ausgegraben. Ist die Knolle zum Beispiel beschädigt bekommt der Hund auch ein Stück davon – ansonsten einfach ein anderes Leckerli.
- Leider gibt es keinen oberirdischen Hinweis auf eine Trüffelknolle, was eine Trüffelsuche ohne Hund oder Schwein schwierig macht.
- Die teuerste unter den Trüffel ist die weiße, gefolgt von der schwarzen, danach folgen Trüffel, wie Sommertrüffel und Co.
Ein typischer Trüffelwald


Als die Hundebox geöffnet wurde dauerte es genau 2 Sekunden, bis die beiden im Wald waren – dort dauerte es dann allerdings 10-15 min. bis alle wichtigen Stellen markiert waren. Danach ging es los. Wir hatten Glück, weil wir den besten Hund im Stall mithatten, denn während Stiv Rehe jagte, jagte Brum unsere Trüffel.





Nach ca. 40 min. und 5 gefundenen Trüffel ging es auch schon wieder retour.

3-gängiges Trüffelmenü
Zur Trüffeljagd der Familie Prodan gehört es dazu die Trüffel im Anschluss auch noch zu verkosten. Den Start machte ein richtig ansprechender Vorspeisenteller mit Trüffelsalami, Trüffelkäse, Trüffelpesto, Trüffelöl, sowie Trüffelmarmelade und drei verschiedenen Trüffelsorten. (ich glaube: weiß, schwarz und Sommertrüffel)



Ein echtes Highlight war auch die Trüffeleierspeis. Mirkos Mama hat geriebene Trüffel von Anfang an in einer Butter-Wassermischung mitgekocht. Auf meine Frage hin, ob die Trüffel dadurch nicht komplett den Geschmack verliert, erklärte mir Mirko, dass dies eigentlich das Gegenteil bewirkt. Genau diese Butter-Wasser-Trüffelmischung bringt das volle Aroma in die Eierspeis. Zum Abschluss wurde auch hier frischer schwarzer und weißer Trüffel darüber gehobelt.

Wie bereits erwähnt wächst die Trüffel in Symbiose mit z.B. einem Haselnuss-Strauch, deshalb habe ich die Nachspeise besonders interessant gefunden – die bestand nämlich auch Haselnuss-Eis mit Trüffelhonig und war wirklich unglaublich!!

Nach einer kleinen Shopping-Tour im Hofladen der Familie Prodan war unsere Trüffeljagd auch schon wieder vorbei. Es war ein richtig interessantes und genussvolles Erlebnis, dass man, meiner Meinung nach, jedes Jahr einmal machen könnte …
Links zu unserem Ausflug:
Geschlafen haben wir übrigens in einem traditionellen kroatischen Steinhaus in Kotli

